Mit Profis die Saison ausklingen lassen. Mit ihnen strampeln und fachsimpeln. Warum sollte der Team-Manager teilnehmen? Warum nicht?
Anfangs Januar, am Kickoff bei Intercycle, hatte das WHEELER Pro Team zusammen die Saison 2016 in Angriff genommen. Es sollte eine der erfolgreichsten in der Geschichte des WHEELER X-Country Teams werden. Die Rennsaison begann gleich mit dem ersten Swiss Bike Cup Rennen in Rivera (TI). Im Anschluss durfte das Team bereits eine Trainingswoche im Agriturismo Tenuta il Cicalino verbringen.
Am Freitag am Ende der Trainingswoche ging es gleich direkt nach Bad Säckingen (GER) weiter ans nächste Rennen. So ging es 2016 Schlag auf Schlag. Hat die Saison mal begonnen, ist man dann während 20-25 Wochenenden als Team oder zusätzlich mit der Nationalmannschaft unterwegs. Für Bike-Touren bleibt da kaum Zeit und an den wenigen freien Wochenenden hat man dann oft nur den Wunsch nach Ruhe. Da war am Ende der Saison „Biken auf den schönsten Single Trails Europas“ und „gratis Bike Test der 2017er Modelle von Wheeler, BiXS“ genau das Richtige.
Viele Touren kannten wir bereits, da wir ja regelmässig Gast im il Cicalino weilten. Der Plan der Team-Mechanikerin, dem Team-Allrounder Shemmi und mir war es eigentlich, mal zu schauen was so geht und dann ein paar uns bekannten Trails zu fahren. So machten wir am Samstag, nach 7-stündiger Anfahrt, gleich mal den Brutalo-Trail mehrmals unsicher. Das machte Spass! Und jetzt sogar noch mit anschliessendem Wiederaufstieg.
Nach dem Apéro am Samstag und nach spannenden Diskussionen rund um Team und Material, schlossen wir uns am Sonntag mal der Maserati-Gruppe an. Guschi und Fabian begleiteten standesgemäss die schnellen Ferraris. Die Ausfahrt mit Franz gefiel uns sehr. Da reihte sich Single-Train an Single-Trail. Zum Teil fuhren wir bekannte Trails mal in der Gegenrichtung. Ohne die Gruppe wären wir nie darauf gekommen, mal „verkehrt“ zu fahren. Nach Espresso bei der freundlichen Barmaid, kamen wir zufrieden und etwas ermattet im il Cicalino an.
Für den Montag schlossen wir uns mal René an, welcher uns die Montioni-Gegend näher brachte. Eine Gegend, welche wir kaum kannten. Dieses Mal war leider die Espresso-Maschine defekt und ich versuchte es mal mit Getreide-Kaffee Ouzo. Wäh, wenn man Nespresso verwöhnt ist! Erstes und letztes Mal!
Am Dienstag war dann der wunderschöne Ausflug nach Elba auf dem Programm. Leider war der Nebel so dicht, dass wir Acht geben mussten uns nicht zu verlieren. Dafür waren die Trails zum alten Bergwerk der Hammer. Man kann nicht alles haben.
Am Mittwoch musste ich gezwungenermassen eine Büro-Tag einlegen und ein paar Dinge für das WHEELER Pro Team 2017 einzufädeln. Leider verpasste ich so den Besuch bei der Fa. Parentini, welche u.a. unser Team-Dress produziert. Aber eben. Man kann nicht alles haben.
Donnerstag und Freitag blieben wir der Maserati-Gruppe treu und fühlten uns wohl ohne eigene Runden zu drehen. Ausser den zusätzlichen Intervall-Trainings eines Angefressenen. Gut hat es getan. Die Gespräche mit den Händlern, ihren Mitarbeitern und den privater Fahrer waren so spannend, dass das Fahren in der Gruppe kaum Wünsche offen liess.
Für das leibliche Wohl sorgte einmal mehr Chefkoch Salvo. Dem scheinen die Ideen auch nach Jahren nicht auszugehen. „Trainingslager ist keine Völlerei“ hat mal ein Nationaltrainer von sich gegeben. Zum Startdessert legte er gleich den legendären Schokoladenkuchen auf. Es ist immer ein riesiger Kampf mit sich selbst, der Küche von Salvo nicht gänzlich zu erliegen. Die Kalorienbilanz bleibt jeweils auch nach 3 Stunden Training nicht ausgeglichen. Ich habe begonnen nach meiner Rückkehr zu Hause mich erst zwei Tage später wieder auf die Waage zu stelle, nachdem ich zwei Bananen-Wassertage über mich ergehen liess. Das hält den Schaden jeweils in Grenzen.
Wer Lust auf Kultur hatte, konnte sich jeweils am Nachmittag dem individuellen Rahmenprogramm anschliessen und besuchte z.B. die Öl-Mühle oder konnte an einer Weindegustation teilnehmen.
Und was ist die die Bilanz des Team-Managers? Der Saisonausklang gehört fest in dessen Aktivitäten Kalender. Die vielen interessanten Gespräche rund um das Team, Material und den Rennzirkus ganz generell machen den Saisonausklang für Rennfahrer, Rennfahrerinnen und den Team Manager zum „Muss“. Im Terminkalender 2017 schon markiert!